Einstiegsalter im Schnitt: 12,8 Jahre. KEIN Randphänomen, sondern weit verbreitet!
JEDE/R ZWEITE Jugendliche zwischen 14 und 15 Jahren TUT es!
In Generation Smartphone in der Pubertät warnt Lienz ausdrücklich vor der unerträglichen Diskrepanz zwischen real gegebenen Voraussetzungen bei Jugendlichen und pornographischen Tatsachen im Internet. Biologisch-mental bisweilen überreife Jugendliche, die jedoch psychisch und emotional noch völlig unausgegoren sind, werden täglich einer knallharten, pornographischen Realität im Internet schutzlos AUSGESETZT.
„Es ist paradox, um nicht zu sagen inkonsequent, dass Jugendliche einstige Sex-Shops und Bordelle im real live nicht besuchen dürfen, während sie beim Alkohol-Kauf an der Supermarktkasse ihren Personalausweis vorzeigen müssen und ihnen im Internet alles möglich ist. Entweder oder. Entweder man ist jugendlich oder man ist erwachsen:“ (Lienz 2020: S. 384).
Kinder und Jugendliche werden zunehmend zu Darstellern. Sie spielen Pornos im wirklichen Leben nach und verkaufen ihre Seele für größtmögliches Datenvolumen an das www.
Arte stellt nun eine Dokumentation mit neuen Studien und beispielhaften Verfechter*innen für den digitalen Schutz unserer Jugend im Netz bereit (siehe Link):
→ Erster jugendlicher Kontakt mit pornographischem Material: 13,5 Jahren (Durchschnitt). Negative Tendenz: Die Kinder/Jugendlichen werden immer jünger!!
→ Jede/r 2. Jugendliche hat im Alter von 14/15 Jahren bereits Pornos im Internet konsumiert
→ Eltern wissen nicht, was ihre Kinder/Jugendlichen im Internet tun
→ In WhatsApp-Klassengruppen, bereits ab Klasse 3, werden Hardcore-Pornos gestreut. Sollen damit ’nur‘ Klassenkamerad*innen geärgert werden, spricht man von #cyberbulling
→ Das Gespräch mit den Eltern über Gesehenes ist für Jugendliche völlig irreal; problematisch: nur auf einen überschaubaren Anteil der betroffenen Jugendlichen wirkt das Ganze ‚verstörend‘ oder ‚eklig‘; dies erschwert weiterhin den Zugang zu den Erziehungsberechtigen. Jugendlichen fehlen Ansprechpartner zum Thema.
→ Pornos im Internet lassen sich auf nationaler Ebene nicht verbieten!
→ Illegale Streamingdienste offerieren Werbung für Hardcore-Pornos, selbst wenn völlig unverfängliche Titel wie ‚Harry Potter‘ eingegeben werden.
→ Verstörend: Viele Jugendliche haben oft UNGEWOLLT ersten Kontakt mit pornographischem Material im Internet: Sie klicken irgendwo drauf.
→ Problematisch: Der erste Eindruck von pornographischem Material hinterlässt lebenslange Spuren
→ Problematisch: Sex ist das, was in Pornos gezeigt wird. Realitätsverzerrung.
→ Problematisch: Pornosucht bei regelmäßigem Schauen hat negative Konsequenzen für die Beziehungsfähigkeit: Emotionen und Körperlichkeit werden im Gehirn voneinander getrennt. Bei Jugendlichen ist das Belohnungszentrum aktiv. In diesem Alter haben Süchte die besten Chancen, sich zu manifestieren!
In der Arte-Dokumentation wird richtigerweise gefordert, dass Eltern ihre Kinder/Jugendliche nicht allein lassen und ihnen einfach kommentarlos ein internetfähiges Gerät überreichen, sondern entsprechend umfangreiche Sicherheitseinstellungen an den Tools vornehmen.
Lienz Forderungen gehen darüber hinaus:
→ Jugendliche sind jederzeit dazu in der Lage, Sicherheitseinstellungen auszuhebeln und zu unterlaufen
→ Auf den heimischen PC/das heimische WLAN haben Eltern temporär noch einen gewissen Zugriff
→ Das Smartphone der Kinder/Jugendlichen ist irgendwann nicht mehr kontrollierbar und erst recht nicht die Geräte von Freunden der Kinder und Jugendlichen!
→ Forderung: Smartphone begleitet ab einem Alter von 14+
→ Umfangreiche Reformen des Jugendschutzes im Internet
→ Reformierung der Gesetzgebung zur Strafverfolgung von Tätern im Internet/Datenbevorratung
→ Lasst Kinder wieder Kinder sein! Das Verschwinden der Kindheit, das bereits in den 70iger Jahren mit dem Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte, findet im Internet in Sieben-Meilen-Stiefeln eine traurige,verstörende und gefährliche Fortsetzung, gefährlich vor allem für die Seele unserer Kinder und Jugendlichen!
Mehr zum Thema in:
Generation Smartphone in der Pubertät.
Arte-Dokumentation:
https://www.arte.tv/de/videos/089056-000-A/jugend-sex-und-internet/
(Abrufbar 13.02.2021-20.05.2021)
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