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Buchvorstellung

Symbiose – Symbiotische Beziehung in der Parentifizierung

Haben Sie das Gefühl, dass in Ihrer #Eltern-Kind-Beziehung irgendetwas nicht rund läuft?

Beschleicht Sie bisweilen der Eindruck, dass die Beziehung mit Ihrer #jugendlichen Tochter ausgesprochen eng ist?

Wollen Sie stets nahezu alle Bedürfnisse Ihrer Tochter erfüllen und kreisen Ihre Gedanken stets um das Wohlbefinden Ihres Kindes?

Leben Sie vielleicht sogar (immer noch) in einer #Symbiose mit ihr?

Wirkt Ihre Tochter zunehmend stiller und zurückgezogener?

Hat Ihr Sprössling wenig Außenkontakte und verbringt viel Zeit mit Ihnen?

Verstehen Sie sich nahezu blind?

Zeigt Ihre Tochter vielleicht sogar neuerdings Verhaltensweisen, die Sie so nicht an ihr kannten?

Mischen Sie sich oft in die Angelegenheiten der jungen Dame ein und haben Sie das Gefühl, dass Sie dazu tendieren, sie zu ihrem eigenen “Schutz” zu kontrollieren?

Sollten Sie einen Großteil dieser Fragen mit einem ehrlichen “JA” beantworten können, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick in Resi Lienz Erfahrungsbericht, Band II oder I, wie Sie mögen.

Hier gehts weiter zum Thema: Symbiotische Beziehung in der Parentifizierung

Symbiotische Beziehung in der PARENTIFIZIERUNG

(Symbiose (griech.): Zusammen-leben/Parentifizierung von lat. “parentes” (Eltern) + “facere” (machen) = ein Begriff aus der Familientherapie, der die Rollenumkehr zwischen Eltern und Kindern bezeichnet).

Pinterest 2022/pin.it

ein Beziehungsphänomen

eine stillschweigende Übereinkunft zwischen mindestens zwei Personen

(von denen eine oft hilfebedürftig, die andere Zuwendung gebend ist)

die Nabelschnur der Mutter wurde zwar durchtrennt, aber eine neue Versorgungsleitung gelegt

Das Kind versorgt Mutter (oder Vater) mit seelischer Nahrung

Das Kind gerät auf die Stufe des Erwachsenen und wird zum Geheimnisträger

Die Autonomieentwicklung des Kindes wird durch eine Abhängigkeitsbeziehung in Frage gestellt; durch unausgesprochene Aufträge kann es keinen eigenen Autonomiebestrebungen nachgehen

JE LÄNGER das Beziehungssystem auf Abhängigkeit besteht, desto STÄRKER wirkt die Verschmelzung aus Geben + Nehmen, unausgesprochenen Erwartungen + stillschweigenden Übereinkünften, bis am Ende...(Vgl. auch www.parentifizierung.de)

→ nur noch eine Auflösung über Familientherapie möglich ist

Im Februar 2022 ist es exakt zwei Jahre her, dass Tochter Lienz ihr Zuhause verließ. Der #Generalanzeiger berichtete.

Irgendetwas lief in der Mutter-Tochter-Beziehung nicht mehr rund – nur was?

Das familiäre System geriet ins Wanken und eine der beiden Protagonistinnen scherte aus.

Nachdem Mutter Lienz sich im Jahr 2020 erst einmal mental und technisch aus der Vogelperspektive dem Thema Internet als Gefahrenquelle und Symptom der erkrankten Mutter-Tochter-Beziehung widmete, auch um Eltern aufzuklären und zu warnen, fiel die Autorin im Jahr 2021 in ein tiefes Loch. Sie durchlebte alle Phasen und Gefühle, die zu einer Trennung von einem geliebten Menschen dazu gehören: Trauer, Enttäuschung, Verletzung, Wut, Unverständnis, Einsamkeit, aber auch immer wieder ….Liebe!

Menschen machen Fehler. Kinder, Jugendliche und Eltern sind Menschen. Wichtig ist es, Fehler zu erkennen, sie zu korrigieren oder zumindest den Mechanismus (die Symbiose) zu durchbrechen, damit sich gleiche Fehler nicht wiederholen, uns von unseren inneren Kindern zu verabschieden, Forderungen dem anderen gegenüber herunterzufahren und irgendwann loszulassen. Dabei ist die eigene Verantwortung für Beziehungskonflikte nie aus den Augen zu verlieren.

Solche Reifeprozesse laufen in verschiedenen Phasen ab und brauchen ihre Zeit. Jugendliche, die mit ihren Eltern, i.d.R. der Mutter, in einer Symbiose leben, ein Phänomen, das heutzutage immer häufiger auftritt, haben oft gar keine andere Möglichkeit als zu brachialen Mitteln zu greifen, um sich aus der Verschmelzung mit ihrer Sorgeberechtigten zu befreien, um zu selbstständigen Individuen und reifen Persönlichkeiten heranwachsen zu können.

Es gibt Eltern, die sich aus unterschiedlichen Gründen, die meist ihre Wurzeln in der eigenen Sozialisation haben, dagegen wehren, wenn das Kind den Ausstieg wagt.

Band II ist die Fortführung einer Mutter-Tochter-Beziehung unter anderen Vorzeichen.

Hier gehts weiter : Leseprobe Kap. 5.4.1. Homeless- Das Gefühl des Ent-HAUS-T-Seins

5.4.1. Homeless- Das Gefühl des Ent-HAUS-t-Seins

ANYWHERE! But … NOT ….. HERE (anymore)!

Im Grunde ist es also kein Wunder, dass meine Tochter in unserer Krise keine Hilfe annimmt, schon gar nicht von ihrer eigenen Mutter, von der sie sich unverstanden und verlassen fühlt bzw. die sie selbst verließ. Sie schiebt den mütterlichen Fels in

ihrer eigenen Brandung weit, weit von sich. Sie fühlt sich Ent-HAUST. HOMELESS, äußerlich, aber vor allem auch innerlich und da geht es ihrer Mutter nicht anders. (…) Die Schnecke ist ein schönes Beispiel dafür, wie (überlebens-)wichtig es sein kann, sein Haus(-Gefühl) ständig mit sich herumzutragen.

Goethes schöner Aphorismus Verleih Deinen Kindern Wurzeln und Flügel verlor in unserer Krise an Schlagkraft. Flügel besaß meine Tochter, Wurzeln auch. Doch das Jugendamt kappte letztere. Es riss die Wurzeln meiner Tochter aus dem Mutterboden eines liebevollen Zuhauses. Meine Tochter fiel aus der Welt. Schleichende Entfremdung setzte ein. Ihre Umgebung wurde brüchig und die Zugehörigkeit zum alten Nest, auf der ihre Mutter brütete, ging ihr verloren. Etwas Fremdes, Verletzendes trat ein. Es fühlte sich an wie Verrat, Verrat durch die eigene Mutter, Verrat durch das, was im Internet geschehen war, Verrat durch das Allein-Gelassen-Werden, Selbst-Verrat durch das Allein-sein-wollen, ohne jegliche, traditionelle Behausung.

Für die Unterstützung, Begleitung und Heilung von Menschen mit Verratserfahrungen, sollten wir Wege zu neuen Zugehörigkeiten schaffen und das Einhausen wieder lernen. Der Schlüssel dazu ist das Vertrauen. Vertrauen braucht Zeit, Geduld und Gelegenheiten. (…)

Aus: Generation Smartphone in der Pubertät, Bd II, S. 173/174. @Resi Lienz 02.2022